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Neben dem religiösen Aspekt sind Kirchen immer auch ein Ausdruck von Zeitgeist, Kunst und Macht. Während sich die Mächtigen die besten Baumeister und Künstler ihrer Zeit leisten konnten, gab es auch Gemeinden in kleinen Städten und Dörfern, die uns Zeugnisse großer Kunst hinterlassen haben.
Kam es zur Verdrängung einer Religion bzw. ihrer Angehörigen, wurden die jeweiligen Gotteshäuser in vielen Fällen weiter verwendet und der neuen Religion angepasst. So finden Sie hier auch Beispiele ehemaliger Kirchen, die heute als Moscheen genutzt werden.

Santi Maria e Donati auf Murano (Venedig)
Die Basilika hat ihren Ursprung im 7. Jahrhundert. Nach mehreren Umbauten erhielt sie ihre heutige Form im 12. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt auch der wunderbare Mosaikfußboden, der von 1973 bis 1976 aufwendig restauriert worden ist.

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Iglesia Parroquia de San Juan Bautista, Remedios (Kuba)
Auch wenn die Kirche auf das Jahr 1692 zurückgeht, so wurden wesentliche Teile des Gebäudes, wie Holzdecke und vergoldeter Altar, erst in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Aus Angst vor Piraten hatte man das Gold des Altars mit weißer Farbe übermalt. Erst bei Restaurierungsarbeiten im 20.Jahrhundert wurde die Vergoldung wiederentdeckt. Zu den Besonderheiten der Kirche gehört eine Marienstatue in der sie nicht nur schwanger sondern auch tanzend dargestellt wird.

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Dom in Pienza, Toskana
1458 wurde der 1405 in Corsignano geborene Aeneas Sylvius Piccolomini zum Papst gewählt. Er gab sich den Namen Pius II. und beschloß seine Geburtsstadt in Pienza umzubenennen und zu einer Musterstadt der Renaissance umzubauen. Den Auftrag erhielt der Architekt Bernardo Rossellino. 1459 begannen die Arbeiten am Dom.
Die Lage direkt am Hang des Stadthügels führte zu einer Bodenabsenkung. Deutlich zu erkennen ist dies am Riss, der sich quer durch die Bodenfliesen und die Wand (im Panorama von einer Säule verdeckt) zieht. Um Veränderungen des Risses feststellen zu können, wurde die Wand mit mehreren Messinstrumenten versehen. Aktuell (2020) finden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt. - UNESCO Weltkulturerbe seit 1996

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Notre Dame Du Sablon in Brüssel
Der Bau der gotischen Kirche Notre Dame du Sablon wurde Anfang des 15. Jahrhunderts begonnen und zog sich in mehreren Abschnitten gut 100 Jahre hin. Sehr eindrucksvoll sind die bunten Glasfenster aus dem 19. und 20.Jahrhundert.

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Surp Krikor Lusavoriç, armenische Kirche in Kayseri (Kappadokien, Türkei)
Mit einer erstmaligen Erwähnung im Jahr 1191 ist dies die älteste und zugleich bedeutendste armenische Kirche Anatoliens. Mitte des 19.Jhdts. lief sie Gefahr einzustürzen, und wurde grundlegend erneuert. Heute ist sie die einzige armenische Kirche Anatoliens in der noch Messen gefeiert werden.

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russisch orthodoxe Theotokos Kathedrale in Vilnius (Litauen)
Erbaut in der Mitte des 14. Jahrhunderts, ist dies die älteste Kirche in Vilnius. Nach starken Beschädigungen im 2. Weltkrieg, wurde sie von 1948 bis 1957 restauriert. Heute dient sie der russisch orthodoxen Gemeinde als Gotteshaus.

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röm. kath. Dom San Salvatore in Cefalu (Sizilien)
Unter Roger II. wurde 1131 mit dem Bau begonnen. Die letzten größeren Anbauten erfolgten 1471. Zentraler Blickfang im Inneren ist das Mosaik in der Apsis, das ab 1148 von byzantinischen Künstlern aus Konstantinopel geschaffen wurde. UNESCO Weltkulturerbe.

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Evangelische Dorfkirche in Waltersdorf (Brandenburg)
Der einfache Feldsteinbau aus dem 12.Jahrhundert beherbergt eine reich geschmückte Barockkirche. Die Kirche wurde von Flamen erbaut, die nach einer grossen Flut in ihrer Heimat hierher ausgewandert waren. Die Ausstattung wurde vom reichen Landbesitzer Johann Heinrich Berger und seinen Kindern gestiftet, nachdem er 1717 von Kaiser Karl VI. in den Adelsstand erhoben worden war. Ausgemalt wurde die Kirche von Joseph Gerlach im Jahre 1754. Neben dem Altar saß der Landadel hinter den geöffneten Holzschiebefenstern. Wurden die Fenster geschlossen, war dies für den Priester ein unmißverständliches Signal, seine Predigt zu beenden.
Von der Decke hängt ein sogenannter Taufengel herunter. Als die Kirchen für die Anzahl der Gläubigen zu klein geworden waren, entfernte man den im Raum stehenden Taufstein und ersetzte ihn durch den Engel, der bei Bedarf von oben heruntergelassen werden konnte. In seinen Armen hielt er dann eine Schale mit dem Taufwasser.
Lange war die Kirche vom Verfall bedroht. Am Dachgestühl nagte der Holzbock und die Wände waren vom Mauerschwamm bedroht. Nach mehrjähriger Renovierung wurde die Wiedereröffnung am 26. Juli 2020 gefeiert.

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Peterskirche in Lindau (Bayern)
Die Peterskirche ist die älteste Kirche in Lindau. Ihr Ursprung liegt im 9.Jahrhundert. Etwa um 1300 entsteht das erste Wandgemälde, der Christophorus (gegenüber dem Eingang, über den hölzernen Gedenktafeln). Ende des 15.Jhdt. wird die Wand neben dem Christophorus mit der sog. Lindauer Passion bemalt. Gelegentlich wird sie Hans Holbein dem Älteren zugewiesen, was aber umstritten ist. Etwa 30 Jahre später malt der Lindauer Mathis Miller die Apsis, Stirnwand und die angrenzende Partie der Südwand aus. Seit 1928 ist die Kirche eine Gedenkstätte für die Kriegsgefallenen und seit 1981 auch für die Opfer des Nationalsozialismus.

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Heiliggeist Kirche in Bale (Istrien, Kroatien)
Kleine Kirche aus einfachen Steinblöcken mit Fresken aus dem 15.Jahrhundert. Angeblich wurden die Fresken von Meister Albertus de Constancia gemalt.

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San Domenico in Arezzo (Toskana)
San Domenico ist ein einschiffiger Kirchenbau aus dem 13.Jahrhundert. Seine Wände sind mit Fresken reich geschmückt, die bis ins 15.Jahrhundert hinein von lokalen Künstlern angefertigt worden sind. Wichtigstes Kunstwerk ist das über dem Altar schwebende Kreuz, das zwischen 1260 und 1270 von Cimabue geschaffen worden ist. Cimabue war der Spitzname des Florentiner Künstlers Cenni di Pepo der später zum Lehrmeister Giottos wurde.

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San Piero a Grado bei Pisa (Toskana)
Diese romanische Kirche wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts erbaut, geht aber auf ältere Vorgängerbauten zurück. Ihre Bedeutung erhält sie durch die Fresken, die Deodati Orlandi um das Jahr 1300 gemalt hat. In der mittleren Zeile wird das Leben des Apostels Petrus dargestellt, der angeblich hier erstmals seinen Fuss auf italienischen (römischen) Boden gesetzt hat. Darunter sieht man Portraits aller Päpste von Petrus bis Johannes XVII, der im Jahr 1003 nur wenige Monate im Amt war.

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romanisch-gotische Kathedrale in Sovana (Toskana)
Die ältesten Spuren der Kirche werden in das 9.Jahrhundert datiert. Der Bestand im 11.Jhdt. ist gesichert und anschliessend wurde sie mehrfach umgebaut. So wurden zum Altarraum hin zusätzliche Stützpfeiler und -bögen angebracht, da die Säulen ursprünglich nur für ein Holzdach ausgelegt waren.

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San Giovanni Battista in Matera (Basilikata)
Diese Kirche wurde zwischen 1229 und 1236 errichtet und ersetzte eine Benediktinerkapelle. Die Kirche gehörte Nonnen und lag außerhalb der Stadtmauern. Da die Nonnen immer wieder Übergriffen durch Soldaten ausgesetzt waren, wurde die Kirche 1480 aufgegeben. Nach mehr als 200 Jahren wurde 1701 mit Umbauten begonnen, die sich etwa 100 Jahre hinzogen.

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Chiesa di San Domenico in Martina Franca (Apulien)
Diese Barockkirche wurde 1745 unter dem Dominikanermönch Cantalupi erbaut. Unmittelbar angeschlossen ist ein Dominikanerkonvent aus dem 15. Jahrhundert. Im Innenraum findet man fünf Altare in buntem Marmor sowie Gemälde von Domenico Carella und Pietro De Mauro aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

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Kathedrale San Nicolò in Noto (Sizilien)
Nach einem Erdbeben 1693 wurde Noto etwa 6km entfernt wieder neu aufgebaut. Dazu gehörte ab 1694 auch die neue Hauptkirche, deren barocke Fassade 1770 fertiggestellt wurde. 200 Jahre später wurde das Gebäude baufällig. Starker Regen im März 1996 führte zum Einsturz von Kuppel und Dach. Vier Jahre später konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden, der bis 2007 andauerte. 2009 begann der russische Künstler Oleg Supereco die Fresken zu malen, die 2011 mit einer Zeremonie eingeweiht wurden. Seit 2002 gehören Noto und die Städte des Val di Noto zum UNESCO Weltkulturerbe.

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Chiesa di San Michele in Foro, Lucca (Toskana)
Lucca ist eine für die Toskana etwas untypische Stadt. Während die meisten Orte auf einem Hügel errichtet wurden, ist Lucca völlig eben. Umgeben von einer etwa 4km langen Stadtmauer haben sich hier große Teile des historischen Stadtbildes erhalten. Da die Chiesa di San Michele am Ort des alten römischen Forums errichtet wurde, erhielt sie die zusätzliche Bezeichnung "in Foro". Mit ihrem Bau wurde 1143 begonnen.

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Chiesa di S.Croce in Brisighella (Emilia Romagna)
Im 16.Jahrhundert wurde diese kleine Kirche als Oratorium für die Bruderschaft von S.Croce errichtet. Gegenüber des Beichtstuhles hängt ein restauriertes Bild von Gian Battista Bertucci aus dem 16.Jhdt. Die von oben herabhängenden Vogelkäfige werden bei Feierlichkeiten verwendet, bei denen man weiße Tauben fliegen läßt. Eine kleine Kapelle neben dem Eingang ist einer Figurengruppe aus Terrakotta gewidmet, die um den verstorbenen Christus versammelt ist (15./16.Jhdt.).

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Nikolaikirche in Jüterbog (Brandenburg)
3-schiffige Kirche, erbaut zwischen dem 13. und 16.Jahrhundert.

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Hagia Eleni in Sille (Zentralanatolien, Türkei)
Laut einer Inschrift über dem Eingang wurde diese Kirche von Helena, der Mutter Kaiser Konstantins, auf ihrer Reise nach Jerusalem im Jahre 327 gegründet. Die Aufnahme entstand während der Restaurierungsarbeiten im Jahre 2012. Bemerkenswert ist die gut erhaltene Ikonostase, die während der Arbeiten von einer Plane vor dem Staub geschützt wird. Inzwischen dient sie als Museum.

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12 Apostel Kirche in Özlüce (Kappadokien, Türkei)
Die Eski Cami-i (= alte Moschee) bzw. 12 Apostel Kirche in Özlüce (früher hiess der Ort Syllata) wurde 1849 als griechische Kirche erbaut und 1935, nach dem türk.-griech. Bevölkerungsaustausch, in eine Moschee umgewandelt. Wie die Meryem Ana Kirche in Nevşehir hat auch diese Kirche eine drehbare "Säule" neben dem Eingang. Bemerkenswert ist hier auch die gut erhaltene Ikonostase.

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Cumhuriyet Camii in Derinkuyu (Kappadokien, Türkei)
Diese griech. orthodoxe Kirche aus dem Jahr 1860 wurde 1949 in eine Moschee umgewandelt und heisst jetzt Cumhuriyet Camii. Hier hat sich eine von wenigen Ikonostasen erhalten können. Ausserdem wurden die Wandmalereien nicht übermalt, sondern nur die figürlichen Darstellungen abgedeckt. Mehr als bei allen anderen griechischen Steinkirchen lässt sich hier die ursprüngliche Atmosphäre nachempfinden.

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Fatih Camii in Develi (Kappadokien, Türkei)
Diese armenische Kirche aus dem Jahr 1905 wurde in eine Moschee (Fatih Camii) umgewandelt. Erst vor wenigen Jahren sind bei einer Renovierung die letzten Freskenreste übermalt worden. In der Umgebung kann man noch einige reich geschmückte armenische Wohnhäuser finden.

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Hagia Panagia in Talas (Kappadokien, Türkei)
Die ehemals griechische Panagia Kirche aus dem Jahr 1886 liegt weit sichtbar am Hang. Heute wird sie unter dem Namen Yeni Cami (Neue Moschee) als Moschee genutzt. Bis 1923 war Talas eine Stadt mit hohem griechischen Bevölkerungsanteil.

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ehemalige Kirche in Çarıklı (Kappadokien, Türkei)
Çarıklı ist ein kleines Dorf in der Provinz Niğde. An die ehemalige christliche Bevölkerung scheint nichts zu erinnern, ausser der Kirche aus dem 19.Jahrhundert, die man 1924 in eine Moschee umgewandelt hat. Dies geschah direkt nach dem griech.-türk. Bevölkerungsaustausch. Möglicherweise erklärt dies, warum hier keine Spuren der Griechen zu finden sind.

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ehemalige griech. orthodoxe Kirche in Dikilitaş (Kappadokien, Türkei)
Dikilitaş, griech. Enehil, ist ein kleines Dorf in der Provinz Niğde. Vor dem Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei 1923 lebten hier 200 griech. orthodoxe Familien und 80 muslimische. Aus der Mitte des 19.Jahrhunderts stammt diese Kirche, die möglicherweise dem Hl.Georg geweiht war. Direkt unter dem Dachgiebel sitzt ein reliefierter Stein, der Georg als Reiter mit der Lanze darstellt. Bis 2008 (?) wurde die Kirche als Teppichmanufaktur genutzt, in der angeblich der größte (160m²) Teppich der Türkei geknüpft worden ist.

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