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Jede Stadt zeigt in irgendeiner Form Spuren ihrer meist wechselvollen Geschichte. In kaum einer Stadt ist dies so sichtbar wie in Venedig. In jedem Winkel spürt man den Glanz und die Vergänglichkeit ihrer Vergangenheit. Mit anderen verbindet man sofort ein bestimmtes Ereignis. Wer denkt nicht an Berlin, wenn vom Mauerfall die Rede ist? All diese Dinge tragen zum Selbstverständnis der Bewohner und einer wunderbaren kulturellen Vielfalt bei.

Berlin
Platz des 9.Novembers 1989 (ehemaliger Grenzübergang Bornholmer Straße)
Am 09.Nov.1989 sagte Günter Schabowski in einer live übertragenen Pressekonferenz, dass für die Bürger der DDR ab sofort Reisefreiheit gelte. Daraufhin versammelten sich immer mehr Menschen hier am Grenzübergang, um den Westteil Berlins zu besuchen. Nachdem Harald Jäger, der Leiter des Grenzüberganges, keine offiziellen Anweisungen erhalten hatte, öffnete er gegen 23:30 Uhr die Grenze und stellte sämtliche Personenkontrollen ein. Damit leitete er die Öffnung aller DDR-Grenzübergänge ein.
Heute ist hier eine kleine Gedenkstätte mit Resten der Berliner Mauer, Informationstafeln und Bildtafeln aus jener Nacht.

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Barcelona
Einer Legende zufolge wurde Barcelona unter dem Namen Barkenon von Hamilkar Barkas, dem Vater Hannibals, etwa 230 v.Chr. gegründet. Anschließend aber geriet Iberien immer mehr unter römischen Einfluß. Auf die Römer fogten Germanen, Westgoten, Mauren und im Jahr 801 christliche Fürsten. Bis zur Entdeckung Amerikas wuchs die Bedeutung Barcelonas als Handelszentrum mit einer großen Handelsflotte. Erst Mitte des 19.Jhdts. beginnt ein neuerlicher wirtschaftlicher Aufschwung. Mit der Organisation einer Weltausstellung für 1929 geht auch eine Ausbreitung des Stadtgebietes einher. Während unten die Plaça d'Espanya entsteht, wird oben der Palau Nacional (heute Nationales Kunstmuseum Kataloniens) erbaut. Hier sind wir dazwischen, auf der Plaça de Josep Puig i Cadafalch die nach dem bei der Weltausstelung verantwortlichen Archtitekten benannt wurde.

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Brüssel
Das Atomium ist das moderne Wahrzeichen der belgischen Hauptstadt. Anläßlich der Expo 1958 wurde dieses Modell eines aus neun Atomen bestehenden Moleküls errichtet und symbolisiert das Atomzeitalter.
Heute kennt man Brüssel vor allem als Sitz der Verwaltung der EU. Kaum eine andere Hauptstadt Europas ist dafür besser geeignet. Mit dem Verweis auf die Menschenwürde weigerten sich die Bürgermeister der 19 Brüsseler Gemeinden sowie die Polizei, sich menschenverachtenden Anordnungen der Nazidiktatur zu beugen.

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Havanna
Direkt neben dem Capitolio aus den 1920er Jahren steht das das Gran Teatro de La Habana mit vielen Balkonen und Türmchen in verschwenderischer Pracht.
Zu Beginn des 20.Jahrhunders ist Kuba offiziell unabhängig, de facto aber vollständig von den USA abhängig. Große Teile der kubanischen Wirtschaft sind in amerikanischen Händen und führen zu einer reichen Oberschicht. Man gönnt sich prunkvolle Paläste und erneuert 1914 das 1838 erbaute Gran Teatro de La Habana. Immer mehr wird Havanna zum Ziel US-amerikanischer Touristen und zum Zufluchtsort der Mafiabosse. Deren Geschäftsmodelle basierten u.a. auf Glücksspiel, Prostitution und Alkohol (besonders während der Prohibition von 1929 bis 1933 in den USA). Während der Einfluß der Mafia wächst, wird die Regierung immer korrupter. Die Bevölkerung verarmt und beginnt sich zu wehren. Unter Batista, der mit der Unterstützung des Mafiabosses Meyer Lanski 1954 Präsident wird, verschärft sich die Situation. Die Bewegung um Fidel Castro erhält immer mehr Zulauf und führt zur Flucht Batistas und der Machtübernahme durch Castro im Januar 1959.
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Istanbul
Nach der Eroberung Istanbuls durch Sultan Mehmed II. 1453 zogen seine Truppen plündernd durch die Hauptstadt des untergegangenen byzantinischen Reiches. Am gleichen Nachmittag betrat der Sultan die bereits mehr als 900 Jahre alte Hagia Sophia und verrichtete sein Gebet. Fortan diente die Kirche bis 1935 nicht nur als Moschee, sondern den großen osmanischen Baumeistern auch als Vorbild. Gut 150 Jahre nach der Eroberung ließ Sultan Ahmed I. gegenüber der Hagia Sophia die Blaue Moschee errichten. Zwischen beiden Bauwerken liegt der Sultan-Ahmed-Park mit einem Springbrunnen in seiner Mitte. Bei schönem Wetter ist dies ein beliebter Platz, um sich zu treffen und das Leben zu genießen.

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Lissabon
Unweit der Mündung des Rio Tejo in den Atlantik steht das Entdeckerdenkmal (Padrão dos Descobrimentos) im Stadtteil Belem. 1960 fertiggestellt, ist es jenen Persönlichkeiten gewidmet, die am Zeitalter der portugiesischen Entdeckungen maßgeblich beteiligt waren. An der Spitze des Denkmals steht Heinrich der Seefahrer. Obwohl er selber keine Entdeckungsreisen unternahm, initiierte und förderte er sie. Mit ihm begann in der ersten Hälfte des 15.Jahrhunderts der Aufstieg Portugals zur Seemacht.
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London
Direkt oberhalb des Scoop, eines Veranstaltungsplatzes für Kino, Musik und Theateraufführungen unter freiem Himmel, ist man umgeben von modernen Bürogebäuden. Gleichzeitig sieht man die Tower Bridge sowie den "Tower" am Nordufer der Themse. Westlich des Towers wachsen auf engem Raum diverse Wolkenkratzer immer höher in den Himmel.

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München
Der Hofgarten in München liegt zwischen dem Odeonsplatz und der Bayerischen Staatskanzlei. Für die am dichtesten besiedelte Stadt Deutschlands spielen Parkanlagen wie diese eine wichtige Rolle als Naherholungsgebiet. Im Sommer ist dies ein beliebter Ort, um im Biergarten neben dem Odeonsplatz zu sitzen, Boule zu spielen oder im Dianatempel in der Mitte des Gartens zu tanzen.

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Palermo
Bei Palermo denkt man schnell an die Verbrechen der Mafia. Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei. Unter Leoluca Orlando, der 1985 erstmals zum Bürgermeister gewählt worden war, wurde die Stadt sozial und kulturell entwickelt. Sein erfolgreicher Kampf gegen die Mafia machte Palermo 2019 zur offiziell sichersten Stadt Italiens.
Hier auf der Piazza Bellini vor den Kirchen Santa Maria dell Ammiraglio und San Cataldo ist man umgeben von den Einflüssen byzantinischer, arabischer, normannischer, barocker und anderer Kulturen. Als Hauptstadt einer fruchtbaren Insel zwischen Afrika und Europa wurde Palermo von allen Seiten kulturell bereichert.

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Paris
An der Südostspitze der Île de la Cité liegt der Gedenkort zur Erinnerung an all die Menschen, die von den Nazis aus dem Grossraum Paris in Vernichtungslager geschickt worden sind. Etwa 150m westlich steht die Kathedrale Notre Dame, die am 15.04.2019 bei einem Großbrand schwer beschädigt wurde. Dreieinhalb Monate später entstand dieses Panorama.
Im Juli 1942 waren mehr als 13.000 Juden in einer Fahrradrennbahn eingesperrt worden, um sie anschließend in Konzentrationslager zu transportiern. Darunter waren über 4.000 Kinder von denen kein einziges überlebt hat.

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Prag
Der Altstädter Ring im Zentrum Prags war ursprünglich der große Marktplatz eines lebendigen Handelsplatzes an der Moldau. Mehrere Dörfer diesseits und jenseits des Flusses wuchsen zu einer Stadt zusammen. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt nicht nur ein politisches, sondern mit der Gründung der ersten Universität Mitteleuropas auch ein wissenschaftliches und kulturelles Zentrum.
Am frühen Abend ist der Altstädter Ring mit dem Jan-Hus-Denkmal in seiner Mitte noch voller Menschen. Umgeben von gotischen und barocken Bürgerhäusern, lockt er täglich tausende Besucher an. Die gotische Teyn-Kirche mit ihren beiden 80m hohen Türmen an der Ostseite des Platzes wird noch von der Sonne angestrahlt.

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Riga
1201 von einem Bischof aus Bremen gegründet, befanden sich in seiner Begleitung viele Kaufleute. Unter den ersten Siedlern entwickelte sich Riga schnell zu einer bedeutenden Handelsstadt und trat sehr früh der Hanse bei. Die Herrscher über Riga wechselten, bis die Stadt 1721 an den russischen Zaren fiel. Als wichtiger Ostseehafen wuchs Riga bis Ende des 19.Jahrhunderts auf über 250.000 Einwohner an. Der Reichtum der damaligen Einwohner zeigt sich in prachtvollen Jugendstilfassaden, die bis zum Beginn des 1.Weltkrieges erbaut wurden. Nach Kriegsende erklärte sich Lettland zu einer unabhängigen Republik, wurde aber 1940 wieder zu einem Teil der Sowjetunion. Erst 1991 erlangte Lettland seine Unabhängigkeit zurück, mit Riga als Hauptstadt.
Hier am Domplatz steht die bereits 10 Jahre nach Stadtgründung geweihte Marienkirche (Dom von Riga), gegenüber die alte Börse (Hausnummer 6).

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Venedig
Es waren Flüchtlinge, die sich im 5. und 6. Jahrhundert auf den sumpfigen Laguneninseln ansiedelten. Die dort vorgefundenen schwierigen Bedingungen erforderten ein auf Zusammenarbeit aufbauendes Gemeinwesen und kreative Lösungen für ein Leben im Meer. So entwickelte sich eine Oligarchie mit einem gewählten Oberhaupt. Seine größte Bedeutung hat Venedig zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 durch den Osmanischen Sultan erstarkt ein mächtiger Konkurrent im Mittel- meer. Die Entdeckung Amerikas 1492 sowie des Seeweges nach Indien wenig später schneiden Venedig vom Welthandel ab. Politischer und wirtschaftlicher Niedergang sind damit besiegelt. Übrig bleibt ein Traum von Kunst, Kultur und grenzenlosem Luxus.
Später Nachmittag auf der Fondamenta Cavalli am Canal Grande mit der Rialtobrücke im letzten Sonnenlicht. Der Aufnahmestandort ist ein Anlegesteg zwischen dem Palazzo Corner Martinengo (rechts des Stegs, 16.Jh.) und dem Palazzo Ca' Farsetti (links, 13.Jh.).
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Vilnius
Bereits in der Steinzeit war dieser Ort am Zusammenfluß von Vilnia und Neris besiedelt. Allerdings geht die Legende der Stadtgründung um 1320 auf einen Traum des Fürsten Gediminas zurück. 1323 wird Vilnius erstmals als litauische Hauptstadt erwähnt. Bedroht durch koloniale Bestrebungen der Kreuzritter ab 1365 verbündete sich Litauen mit Polen und konnte sie 1410 besiegen. Jetzt folgte eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit, bis zur Vereinigung Litauens mit Polen 1599. Mitte des 17.Jahrhunderts kam es zu einer russischen Besetzung und im Nordischen Krieg (1700-1721) zu mehrfachen schwedischen Plünderungen. Mit der dritten Teilung Polens 1795 wurde Polen-Litauen von der Landkarte gelöscht und Vilnius fiel an Russland. Erst 1918 wird Vilnius wieder Hauptstadt eines unabhängigen Litauens, wird aber aufgrund polnischer Ansprüche 1920 von Polen besetzt. Im 2.Weltkrieg wird Vilnius erst von der Roten Armee, dann von der Wehrmacht besetzt und nach dem Krieg der UDSSR einverleibt, bis es sich am 11.03.1990 wieder zur Hauptstadt eines unabhängigen Litauen erklärte. Heute ist sie eine lebendige Stadt mit reichem Erbe und einer großen barocken Altstadt.
Abend auf dem Rathausplatz.

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Warschau
Hier, vor dem Denkmal für die Helden des Aufstandes im Ghetto, fand am 07. 12.1970 der Kniefall Willy Brands statt. Diese Geste, die international als Bitte um Vergebung für die Verbrechen der Nazis angesehen wird, half als starkes Symbol bei der Entspannung zwischen Ost und West. Gegenüber liegt das Museum der Geschichte der polnischen Juden - POLIN.
In Zeiten in denen Nationalismus, Rassismus oder religiöser Extremismus für immer mehr Menschen als Lösung ihrer Probleme und Sorgen erscheinen, dürfen wir nicht vergessen, in welch unmenschlichen Abgrund das führt: Bis zum Überfall auf Polen 1939 durch das menschenverachtende deutsche Naziregime hatte die jüdische Gemeinde Warschaus etwa 350.000 Mitglieder. Im sog. Ghetto wurden sie von den Nazis ab Anfang Oktober 1940 auf engstem Raum zusammengepfercht. Die anderen Bewohner mußten ihre Wohnungen verlassen. Hinzu kamen immer mehr Juden aus anderen Gebieten, sodass die Bevölkerungszahl auf etwa 500.000 anwuchs. Mitte November 1940 riegelte eine Mauer das Gebiet ab und die Menschen wurden kaum noch versorgt. Krankheiten und Seuchen breiteten sich aus. In den Straßen stapelten sich die Toten. Im Juli 1942 begannen die Nazis damit, das Ghetto aufzulösen. Zu dieser Zeit war bereits ein Viertel der Einwohner, mehr als 100.000 Menschen, den schrecklichen Bedingungen zum Opfer gefallen. Nach und nach wurden die Bewohner in Vernichtungslager gebracht, um sie dort zu ermorden. Nachdem Anfang 1943 nur noch etwa 65.000 Menschen im Ghetto lebten, begann die jüdische Kampforganisation ZOB am 19. April einen Aufstand, der aber bis Mitte Mai gewaltsam niedergeschlagen worden war. Überlebende wurden sofort erschossen oder in ein Vernichtungslager gebracht, und ihre Wohngebäude zerstört.

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