» Çavuşin (Nevşehir) & die Tuffsteinfelsen am Weg nach Göreme «
Çavuşin liegt an der Strecke von Göreme nach Avanos, kurz bevor man die Abzweigung nach Zelve erreicht. Dabei liegt Göreme im Süden (rechts außerhalb des Panoramas) und Avanos (am linken Bildrand) sehr viel tiefer am Ufer des Flusses Kızılırmak. Hinter Çavuşin erhebt sich der Aktepe. Seine Ausläufer bilden fruchtbare Täler mit phantastischen Tuffsteinerosionen und mittendrin jede Menge Wohnhöhlen, Klausen und Höhlenkirchen. Einen wunderbaren Eindruck davon erhält man auf dem Weg nach Göreme.
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Trotz eines starken Erdbebens 1939 wurde der große Tuffsteinfelsen in Çavuşin bis 1963 weiter bewohnt. Damals genügten schon kleine Erschütterungen, um die bereits angeschlagenen Höhlenwohnungen und letzten Säulen vor der großen Höhlenkirche einstürzen zu lassen.
Hier sind wir direkt unter der ehemaligen Höhlenkirche, Basilika Johannes des Täufers, deren in den 1950er Jahren noch vorhandene Säulenfassade komplett weggebrochen ist.
In der Basilika Johannes des Täufers.
Nach dem Türk.-Griech. Bevölkerungsaustausch von 1923 wurde die Kirche anderweitig genutzt. Dabei sind die meisten der bunten Fresken zerstört worden. Hier wurde der freie Raum zwischen den Säulen zugemauert, die Säulen und Wände mit kleinen Nischen versehen, um Nistplätze für Tauben zu schaffen (Taubenguano als Dünger) und in die an den Wänden umlaufenden Bänke hat man Vertiefungen (Futtertröge) geschlagen und kleine Halterungen, um Tiere anzubinden.
Südlich von Çavuşin, auf dem Weg nach Göreme, gelangt man schnell in das Naturwunder mit seinen Tuffsteinfelsen. Da die Erosion als erstes das weichere Gestein abträgt, entstehen aufrecht stehende Felsen, die durch härtere "Hüte" geschützt werden.
Der große Fels beherbergt eine kleine Grabkirche mit einem angrenzenden Gebetsraum. Die Säulen haben keine tragende Funktion, sondern gehören zur Nachbildung einer byzantinischen Kapelle. Eine einfache rote Wandbemalung und Ornamentik deutet auf ein Alter von mehr als 1000 Jahren hin.
Untergehende Sonne am Ende eines wolkenvehangenen Tages. Auf der einen Seite blickt man in die zerfurchten Ausläufer des Aktepe mit seinen bizarr anmutigen Tälern. Auf der anderen Seite liegt die schmale Ebene, die sich von Göreme nach Avanos zieht. Dahinter wieder sanfte Tuffsteinhügel mit erodierten Flanken.
Der Doppelfelsen im Hintergrund markiert Uçhisar. Mit etwa 1350m Höhe ist dies der höchstgelegene Ort Zentralkappadokiens. Das darunter liegende Göreme ist bereits 200m tiefer und bis Avanos geht es auf 930m hinab.